Ausgabe Mittwoch, 06. August 2025

Opec+ dehnen die Produktion weiter aus, Ölpreis rückläufig.

Zum Monatsende gerieten die Rohstoffmärkte erneut unter Druck, ausgelöst durch neue US-Zölle gegenüber zahlreichen
Handelspartnern weltweit. Geopolitische Spannungen, insbesondere der Ukrainekrieg, stehen weiterhin im Zentrum. Trumps
Drohung, das Ultimatum zur Beendigung des Konflikts auf zehn bis zwölf Tage zu verkürzen, liess die Ölpreise deutlich steigen.
Zugleich wurden Strafzölle von 100% auf russisches Öl für Abnehmer wie Indien angekündigt. Der europäische Rohölkontrakt Brent
markierte zum 31. Juli mit 72.53 $ je Fass ein Monatshoch. Es folgte eine deutliche Preiskorrektur. Neue US-Zölle gegen zahlreiche
Länder verschärfen die Lage weiter, zumal tragfähige Handelsabkommen weiterhin fehlen. Parallel bestätigten die Opec+-Staaten die
Absicht, die Fördermenge im September erneut um 547 000Fass je Tag zu erhöhen. Mit dieser Erhöhung wird die letzte Tranche der
freiwilligen Kürzung um 2,2 Mio. Fass wieder in den Markt zurück gelangen. – ein strategischer Erfolg, da die Preise im Frühjahr teils
unter 60 $ je Fass lagen. Brent startete die Woche bei rund 70 $, lag am Dienstagnachmittag unter 68 $ je Fass. Mitteldestillate wie
Heizöl und Diesel zeigten auch starke Schwankungen, zuletzt mit rückläufiger Tendenz. Europäisches Gasoil erreichte Mitte Juli bis zu
763 $ je Tonne, fiel zum Monatsende auf etwa 680 $ und notierte am Dienstagnachmittag zu 672 $. Kurzfristig dürfte sich bei Öl ein
weiterer Preisrückgang einstellen.
Im Metallsektor sorgte ein Wochenverlust von 21% bei US-Kupfer für Aufsehen. Erwartete Zölle von 50% auf Kupferimporte ab dem 1.
August führten im Vorfeld zu Lageraufbau und Marktverzerrungen. Überraschend erklärte die US-Regierung vergangene Woche, dass
Importe von Kupfer in Rohform von den Strafzöllen ausgenommen sind, lediglich weiterverarbeitete Produkte seien betroffen. Dies
löste den Preissturz an der Comex aus. In London verlor Kupfer im Wochenvergleich nur 1%.
Getreide- und Ölsaatenmärkte stehen weiter unter Druck. Gute Wetterbedingungen und fehlendes Exportgeschäft drücken auf den
Preis. US-Weichweizen erreichte mit 5.14 $ je Bushel am Dienstagvormittag ein Zweieinhalbmonatstief. US-Mais fiel angesichts
günstiger Wetterbedingungen und steigender Ertragserwartungen auf 3.84 $ je Bushel – ein Jahrestief. Die Ertragserwartungen in
Nordamerika bleiben positiv. Ende Juli verbilligte sich Mais um 2,5%, Soja verlor knapp 2 % und rutschte unter 10 $ je Bushel, ein
Siebenmonatstief. Trotz eines stärkeren Euro stiegen die europäischen Weizenpreise am Montag überraschend: Mahlweizen kletterte
auf 198.75 € je Tonne. Aber auch dies könnte nur von kurzer Dauer sein