Überangebot des schwarzen Goldes lässt die Kurse sinken.

Ausgabe Mittwoch, 15. Oktober 2025

Die Rohstoffmärkte bleiben vom Handelskonflikt zwischen den USA und China geprägt. Die Spannungen hatten sich in den vergangenen Tagen verschärft, nachdem China neue Restriktionen für den Export seltener Erden sowie zusätzliche Hafenabgaben auf US-Frachter und -Tanker angekündigt hatte. Trumps Drohung weiterer Zölle wurde vom Markt als Eskalation eingestuft und führte zum Wochenschluss zu klaren Kursverlusten an den Wertschriften-, Öl- und anderen Warenmärkten.

Der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent fiel am Wochenschluss auf 62 $ pro Fass und erreichte damit den tiefsten Stand seit Anfang Mai. Auch der Wochenauftakt brachte keine Erholung. Jüngste Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) gehen für das laufende Jahr von einem höheren Angebot und einer geringeren Nachfrage aus, was die Kurse an den Ölmärkten dies- und jenseits des Atlantiks weiter unter Druck setzte. Am Londoner Terminmarkt ICE fielen die Notierungen für Heizöl und Diesel im frühen Dienstagshandel deutlich unter die Marke von 650 $ pro Tonne. Marktteilnehmer rechnen nun mit einer Phase der Konsolidierung. Das geplante Treffen zwischen Xi und Trump Ende Monat in Südkorea soll weiterhin stattfinden.

Profiteure der geopolitischen Unsicherheiten bleiben die Edelmetalle. Gold setzt seinen Höhenflug mit täglich neuen Allzeithochs fort. Am Dienstag überschritt der Preis für die Feinunze Gold die Marke von 4170 $. Silber legte im Wochenvergleich um 4 % zu und notierte bei rund 51 $ pro Feinunze. Besonders eindrücklich präsentiert sich die Preisentwicklung bei Palladium: Mit einem Wochengewinn von über 13 % führt das Metall die Gewinnerliste an.

Weniger erfreulich verlief die Entwicklung bei den Genussmitteln. Während sich die Kaffeepreise in New York und London behaupten konnten, mussten Zucker und Kakao deutliche Wochenverluste hinnehmen. Beide Rohstoffe verbilligten sich in New York um jeweils rund 7 %.

Die Getreide- und die Ölsaatenmärkte bleiben vom Wettergeschehen beeinflusst. Nahezu ideale Bedingungen in den US-Anbaugebieten fördern einen zügigen Fortschritt von Mais- und Sojaernte. Gleichzeitig schreitet die Aussaat in Südamerika rasch voran. Der Weizenmarkt leidet weiterhin unter einer schwachen Nachfrage und setzt die Baisse an der Chicago Board of Trade fort. Der nächstfällige Dezembertermin notiert mit weniger als 5 $ pro Scheffel auf einem Fünfjahrestief. Der anhaltende US-Regierungs-Shutdown erschwert zudem die Arbeit der Analysten, da die meisten wöchentlichen und monatlichen Statistikdaten derzeit ausfallen.