Rally in US-Sojabohnen. Edelmetalle kommen nicht vom Fleck.

Die Agrarmärkte in Chicago reagieren nach der Ankündigung des US-China-Abkommens deutlich fester. China verpflichtet sich, bis Ende 2025 mindestens 12 Mio. Tonnen US-Sojabohnen zu kaufen und in den folgenden drei Jahren jeweils 25 Mio. t. jährlich abzunehmen. Sojabohnen Januar  26 und Sojaschrot Dezember  25 steigen seit den Oktobertiefs um über 11 bzw. 16 % und notieren zeitweise bei mehr als 11.30 $ je Scheffel resp. über 321 $ je Tonne. Die Rally in US-Sojabohnen sorgt dafür, dass südamerikanische Provenienzen einen klaren Preisvorteil haben. Zum Wochenstart machen Gerüchte die Runde, wonach China auch Interesse an US-Weizen bekundet. Chinas Nachfrage sorgt für Stabilität und Aufwärtsdruck, während technische Signale und Short-Covering zusätzliche Kaufimpulse liefern.

Der Januar-Future-Kontrakt für Brent Rohöl notiert am frühen Dienstagmorgen bei 64.50 $ je Fass. Am Wochenende kündigt Opec+ eine zusätzliche Fördererhöhung von 137 000 Fass pro Tag im Dezember an. Überschusskapazitäten und die Unsicherheit über US-Sanktionen gegen russisches Öl und russlandnahe Öl-Firmen lassen keine weiteren Fördersteigerungen für das erste Quartal 2026 zu. Dies treibt den Kurs am Montag kurzzeitig auf 65.32  $.

Gold und Silber zeigen Ermüdungserscheinungen. Nachdem Gold in der ersten Monatshälfte Oktober mit 4398 $ je Feinunze einen neuen Höchstwert erreichte, kämpft der Dezember-Future aktuell um die Marke von 4000 $. Die jüngsten Aussagen von Fed-Chef Powell stellen die im Markt eingepreiste Zinssenkung im Dezember infrage. Silber folgt dem gleichen Muster. Kurzfristige Volatilität sowie technische Faktoren belasten beide Märkte zusätzlich.

Bei den Genussmitteln erzielt Kaffee weitere Kursgewinne. Seit dem 28. Oktober steigt der Dezember-Arabica-Kontrakt auf über 4.10 $ je Pfund und der Januar-Robusta-Kontrakt auf über 4740 $ je Tonne, ein Plus von 5 resp. 6%. Der Anstieg stützt sich auf Dürrephasen gefolgt von Starkregen in Brasilien, abnehmende börsenzertifizierte Arabica-Bestände sowie technische Kaufsignale, die Momentum-Trades auslösen. Auch Kakao steigt im Wochenvergleich um über 6% in New York und 7% in London. Die Notierungen profitieren von Angebotsrisiken, stabiler Nachfrage und der Aufnahme der New York Notierung in den Bloomberg Commodity Index, was zusätzliche Liquidität bringt.

Rohzucker in New York erreichte vergangene Woche im März-Kontrakt ein neues Fünfjahrestief von 14,07 Cent je Pfund, kann sich jedoch um knapp 4% auf 14,62 Cent erholen. Technische Käufe und Short-Covering stützen die Notierungen.

Ausgabe Mittwoch, 05. November 2025