Gold-, Silber- und Platinkurse kennen 2025 kein Halten mehr.

Ausgabe Mittwoch, 01. Oktober 2025

Die Kurse an den internationalen Warenmärkten entwickeln sich weiterhin uneinheitlich. Zu den Gewinnern zählen die Ölmärkte.
Preisstützend wirkten sich die erfolgreichen ukrainischen Drohnenangriffe auf russische Ölinfrastruktur aus. Rohölfutures auf die
Nordseesorte Brent erreichten am Freitag mit knapp 70 $ pro Fass den höchsten Stand seit Anfang August. Seither haben die Kurse
wieder nachgegeben, Brent handelt im frühen Dienstagsgeschäft unweit der Marke von 66 $.
Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig. An der für kommenden Sonntag angesetzten Opec+-Sitzung dürfte eine weitere Erhöhung
der Förderquoten um 137 000 Fass pro Tag beschlossen werden. Zudem rechnen Analysten mit einem Angebotsüberhang durch die
Wiederaufnahme von Exporten aus Iraks Kurdistan über die Türkei. Daher sind weitere Kursrückgänge in die Region von 64 bis 65 $
nicht ausgeschlossen.

Deutlich zu den Wochengewinnern zählen die Edelmetalle. Getrieben werden sie von geopolitischen Risiken, der Erwartung weiterer
Zinssenkungen durch die US-Notenbank sowie dem kaum abwendbaren Regierungs-Shutdown in den USA. Gold markiert fast täglich
neue Allzeithochs und verteuert sich im Wochenvergleich um 2%. Silber legt um über 6% zu, Platin gar um 13%. Der gesamte
Edelmetallsektor erlebt 2025 ein bemerkenswertes Revival: Seit Jahresbeginn stieg Gold um 46%, Silber um 60% und Platin um 80%.
Die spekulative Käuferschaft ist breit aufgestellt, weshalb das Risiko von Korrekturen erheblich ist. Möglicher Auslöser könnte eine
Einigung im Gazakonflikt sein.

Bei den Genussmitteln fällt insbesondere Zucker durch einen positiven Kursverlauf auf. Rohzucker verteuerte sich im Wochenvergleich
um gut 3%, Londoner Weisszucker um 2,5%. Kaffee- und Kakaofutures gewannen zwar am Markt in New York hinzu, verbuchten in
Europa aber Verluste.

An den Getreide- und Ölsaatenmärkten sorgte Argentinien für Aufmerksamkeit. Aufgrund fehlender Devisenreserven setzte die
Regierung die Exportabgaben temporär aus, um die Bauern zu mehr Getreideverkauf zu bewegen. China nutzte die Gelegenheit für den
Kauf von mehreren Mio. Tonnen Soja, Mais und Weizen. Nachdem das Exportvolumen von 7 Mrd. $ in drei Tagen erreicht war, führte
Argentinien die Zölle wieder ein.

China verzichtet im Zuge des Handelsstreits weitgehend auf Käufe aus den USA. Washington erwägt deshalb, US-Farmer für
entgangene Geschäfte zu entschädigen. Die Ausschläge an der Terminbörse in Chicago fielen verhalten aus. Die Mais- und Sojaernte
verstärkt den Preisdruck. Bislang sind 18% der US-Mais- und 19% der Sojaernte eingebracht.