Ausgabe Mittwoch, 10. September 2025
Die dritte Woche in Folge erklimmt Gold ein neues Allzeithoch.
Trotz eines schwächeren Dollars tendierten die meisten Rohstoffmärkte in der vergangenen Woche abwärts. Die Ölpreise verloren im Wochenvergleich rund 3% an Wert. Am Wochenende tagten die Opec-Staaten mit ihren Verbündeten. Im Vorfeld wurde spekuliert, dass die Opec+ ihre Politik der Produktionsausweitung fortsetzen könnte. Tatsächlich kündigte das Bündnis an, die Ölförderung ab Oktober weiter zu erhöhen, allerdings mit gedrosseltem Tempo. Die Mitglieder einigten sich auf eine Anhebung um 137 000 Fass pro Tag, was unter den Erwartungen vieler Marktteilnehmer lag. Ziel der Opec+ bleibt die Rückgewinnung von Marktanteilen.
Am Dienstag vergangener Woche notierte europäisches Brent-Öl (ICE) mit 69.53 $ pro Fass auf einem Einmonatshoch, bevor der Kontrakt bis zum Wochenschluss um 4 $ bzw. 5,7% auf 65.50 $ pro Fass fiel. Nach den bislang schwersten russischen Luftangriffen auf Kyjiw über das Wochenende baute der Markt erneut eine Risikoprämie auf. In Folge stieg der Preis am Montag und Dienstag in Richtung 67 $ pro Fass.
Die USA und die EU haben Gespräche über koordinierte Sanktionen gegen Russland aufgenommen. Während in Präsident Bidens Amtszeit Sanktionen regelmässig transatlantisch abgestimmt wurden, hoffen europäische Staats- und Regierungschefs nun, dass Präsident Trump seinen wiederholten Sanktionsdrohungen konkrete Massnahmen folgen lässt.
Die geopolitische Lage bleibt ein entscheidender Faktor für die Entwicklung am Ölmarkt. Ohne geopolitische Spannungen dürfte Rohöl angesichts des wirtschaftlich schwierigen Umfelds kaum zulegen. Am Dienstagmittag lag Brent-Öl bei 66.50 $ pro Fass.
Im Gegensatz zum allgemeinen Rückgang bei Rohstoffen verzeichneten die Edelmetallmärkte erneut deutliche Zuwächse. Bereits die dritte Woche in Folge erklimmt der Goldpreis neue Allzeithochs. Zentralbankkäufe und ein Siebenwochentief des Dollars treiben die Rally des gelben Metalls an. Am Dienstagmorgen erreichte der Dezember-Kontrakt (Comex) nahezu 3700 $ pro Feinunze. Gold hat den Euro als zweitgrösste Reservewährung nach dem Dollar überholt. Seit 2022 haben Zentralbanken ihre Bestände auf rund 36 000 Tonnen ausgebaut und halten damit erstmals seit fast 30 Jahren mehr Gold als US-Staatsanleihen. Der Goldpreis ist in diesem Jahr bereits um knapp 39% gestiegen – nach einem Plus von 27% im Vorjahr.
Die Märkte für Getreide und Ölsaaten bleiben weiterhin unter Druck. Marktteilnehmer blicken gespannt auf den Freitag, wenn das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) den Angebots- und Nachfragebericht zu Mais, Sojabohnen und Weizen veröffentlicht.
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