Auch die Edelmetalle fallen durch Preisschwankungen auf.
Ausgabe Mittwoch, 19. November 2025
Die Ölmärkte weisen weiterhin hohe Volatilität auf, wobei die bescheidene Wochenveränderung über das Ausmass der tatsächlichen
Preisausschläge hinwegtäuscht. Für kurzfristigen Preisanstieg sorgten die Sanktionen gegen grosse russische Ölfirmen und die
erfolgreichen ukrainischen Drohnenangriffe auf russische Ölinfrastruktur. So schossen Futures auf Rohöl der Nordseesorte Brent
zwischenzeitlich deutlich über 65 $ pro Fass, um in der Folge wieder auf gegen 62 $ zurückzufallen. Im Wochenvergleich ergibt sich bei
Brent ein Nullsummenspiel.
Anders sieht es bei europäischem Gasöl (Heizöl/Diesel) aus. Hier hält die Nachfrage kurzfristig an. Nach dem Verfall des
Novembertermins an der Londoner Terminbörse ICE, wo der prompte Termin zeitweise eine Prämie von mehr als 60 $ pro Tonne zum
Folgemonat erreicht hatte, scheint sich jetzt dasselbe Szenario für Dezember und Januar zu wiederholen. Während Rohöl konsolidiert,
setzt sich der Anstieg bei Gasöl ungebremst fort. Der Verfalltermin Dezember verteuert sich im Vergleich zur Vorwoche um 3% und
kostet im frühen Dienstagshandel knapp 770 $ pro Tonne. Der Kursanstieg lässt vermuten, dass die Sanktionen gegen Rosneft und
Lukoil Wirkung zeigen und damit dem Markt mehr Ölprodukte entzogen werden. Die Prämie des Dezembertermins gegenüber Januar
hat sich in wenigen Tage von 20 auf knapp 40 $ erhöht, was erneut auf eine Verknappung am kurzen Ende hindeutet.
Während die Industriemetalle mehrheitlich schwächer tendieren und innert Wochenfrist bis zu 3% verlieren, fallen die Edelmetalle vor
allem durch grosse Volatilität auf. Hatte die Feinunze Gold noch am Donnerstag ein Hoch von 4250 $ erreicht, so liessen Liquidationen
denselben Termin im frühen Dienstagsgeschäft unter die 4000-$-Marke absacken. Mit ein Grund für den Ausstieg dürfte das Ende des
US-Shutdowns sein. So hatte das Ausbleiben wichtiger US-Daten für grosse Verunsicherung gesorgt und die Flucht in Edelmetalle
begünstigt. Auch die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember hat sich wieder geschmälert.
Silber ist von den Wochenhöchst um knapp 10% zurückgefallen, weist aber immer noch ein leichtes Wochenplus auf. Trotz der
kurzfristigen Volatilität darf nicht vergessen werden, dass die Edelmetalle gewaltige Jahresgewinne aufweisen: Gold +54%, Silber
+73%, Platin +70%, Palladium +55%. Bei den Genussmitteln fällt besonders der massive Kurssturz der Kakaopreise auf. Der New
Yorker Dezembertermin verliert innerhalb Wochenfrist 12% nachdem die Trump-Regierung die Importzölle auf einige nicht in USA
produzierte Rohstoffe gesenkt hat.
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