Putin-Trump-Treffen schürt Hoffnung auf ein Kriegsende.

Ausgabe Mittwoch, 13. August 2025

Die Ölpreise sanken in der vergangenen Woche deutlich. Brent-Öl fiel von rund 70 $ pro Fass auf zeitweise unter 66 $ und schloss am
Freitag bei 66.59 $, ein Minus von 4,4%. Die Märkte reagierten auf Gerüchte über ein baldiges Treffen von US-Präsident Trump mit
Russlands Präsidenten Putin, was als mögliches Signal für eine Entspannung im Ukrainekonflikt gewertet wurde. Weder die
Ankündigung der Opec+, ab September die Fördermenge erneut zu erhöhen, noch Strafzolldrohungen gegenüber Indien, das weiterhin
russisches Öl kauft, konnten die Preise stützen. Das Treffen in Alaska wird genau beobachtet.

Während die EU ihr 19. Sanktionspaket plant, spekuliert der Markt bereits auf Sanktionserleichterungen. Nach dem Zweimonatstief
stabilisierte sich Brent zum Wochenstart bei 66.71 $. Viel Positives dürfte bereits eingepreist sein, kurzfristige Enttäuschungen könnten
den Preis stützen. Auch die neunzigtägige Fristverlängerung eines US-Handelsdeals mit China trug zur Preisstützung bei – Strafzölle
gegen China blieben vorerst aus, obwohl es ebenfalls russisches Öl importiert.

Parallel stiegen die Kaffeenotierungen in New York und London wegen Frostängsten in Brasilien. Vereinzelter Frost in Anbaugebieten
wurde gemeldet, grösserer Schaden für die kommende Ernte wird nicht erwartet. Die an der Börse zertifizierten Lagerbestände für
Arabica-Kaffeebohnen liegen jedoch weiter auf dem tiefsten Stand seit Mai 2024, was die Preise stützt. Am Dienstag startete der Handel
für Arabica bei 3.27 $ pro Pfund, dem höchsten Stand seit Juni, mit Kursgewinnen von bis zu 12% gegenüber der Vorwoche. Robusta Kaffee erreichte 3775 $ pro Tonne, fiel dann leicht zurück. Die Strafzölle auf US-Importe aus Brasilien bleiben ein wichtiger Faktor.

Getreide- und Ölsaatenmärkte bleiben unter Druck. Gute Wetterbedingungen und mangelndes Exportgeschäft drücken die Preise
weiter. Am Dienstagabend, nach Redaktionsschluss, wird der Erntebericht des US-Landwirtschaftministeriums USDA erwartet.

Nach einem Wochenstart mit fallenden Kursen meldete US-Präsident Trump, China solle seine US-Sojakäufe vervierfachen. Analysten
bezweifeln jedoch die Realisierbarkeit. China, der grösste Sojabohnenimporteur weltweit, hat aufgrund der Handelsspannungen noch
keine US-Ernte vorgekauft. US-Soja (Cbot) stieg daraufhin auf 9.95 $ pro Bushel, ein Zweiwochenhoch, Sojaschrot erreichte kurzzeitig
283.1 $ pro Tonne, ein Anderthalbmonatshoch. Der Preissprung hielt nicht lange, die Kurse drehten noch am gleichen Tag ins Minus.
Am Dienstag kostete der Kontrakt US-Soja wieder 9.78 $ pro Bushel. Ob das mehr als heisse Luft war, bleibt offen.