Industrie- und Edelmetalle zählen zu den grossen Gewinnern.

Die internationalen Rohstoffpreise blieben in den vergangenen Tagen gut unterstützt. Nahezu alle Warensektoren verzeichneten überwiegend steigende Notierungen. Die Gründe für die Preisstärke sind vielfältig. Im Fokus steht diese Woche der Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Der Markt rechnet am Mittwoch mit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte, was die Konjunktur und damit die Rohstoffnachfrage stützen dürfte. Obwohl diese Erwartung bereits eingepreist ist, könnte sie den Auftakt weiterer geldpolitischer Lockerungen markieren.

Die Ölmärkte legten nach ukrainischen Drohnenangriffen auf russische Ölinfrastruktur zu, bewegen sich jedoch weiterhin innerhalb der bekannten Bandbreiten. Brent-Futures notieren an der Londoner ICE bei rund 67 $ je Fass – ein Wochenplus von 2%. Auch Mitteldestillate wie Heizöl und Diesel bleiben gut unterstützt. Gasöl-Futures liegen nahe der Marke von 700 $ pro Tonne und damit am oberen Ende der Dreimonatsspanne. Die US-Regierung hält den Druck auf Russland aufrecht, knüpft mögliche Zusatzzölle gegen russische Handelspartner jedoch an koordinierte Massnahmen der Nato-Partner.

Zu den grössten Gewinnern der vergangenen Woche zählen die Industrie- und Edelmetalle. Begünstigt durch den weiter schwächelnden Dollar und die politische Unsicherheit setzte sich der kräftige Aufwärtstrend fort: Seit Jahresbeginn verteuerte sich Gold um 40%, Silber um 47% und Platin um 55%.

Auch im Segment der Genussmittel kam es zu deutlichen Preissprüngen. Besonders Kaffee war kaum zu bremsen: Arabica stieg binnen Wochenfrist um weitere 9%. Preistreiber sind die hohen US-Importzölle auf brasilianische Waren, die Aufwertung des brasilianischen Reals gegenüber dem Dollar sowie anhaltende Trockenheit im Anbaugebiet Minas Gerais. Robusta-Futures in London legten ebenfalls um 9% zu. Auch Zucker- und Kakaonotierungen verzeichneten kräftige Zuwächse von 2 bis 5%. Am Zuckermarkt traten zuletzt grosse Finanzinvestoren als Käufer auf, vermutlich im Rahmen von Short-Eindeckungen.

Die Getreide- und Ölsaatenmärkte zeigten sich beidseits des Atlantiks vergleichsweise ruhig. Der gesamte Sektor verbuchte moderate Gewinne, wobei grosse Ernten in den USA und Europa das Kurspotenzial begrenzen. Der Monatsbericht des US-Landwirtschaftsministeriums vom vergangenen Freitag überraschte zwar mit höheren Ertragsschätzungen, doch rechnen Händler und Analysten bereits jetzt mit wetterbedingten Korrekturen nach unten. Das französische Landwirtschaftsministerium hat derweil die Weizenernte leicht nach oben, die Maisernte nach unten revidiert.